- +Sauberer Klang
- +Sehr viele Abspielmöglichkeiten
- –Stimmen etwas nasal
- –Kein Stereo-Ausgang
Das TechniSat DigitRadio 602 holt sich mit knappem Abstand den Testsieg. Es bietet einen guten Klang, den Zuhörerinnen und Zuhörer allerdings über das Radiomenü herauskitzeln müssen (Bässe +4 und Höhen +2). Das klappt entweder über die recht großen Tasten am Gerät oder über die handliche Fenbedienung. Vorbildlich ist die Ausstattung, die etwa Internetradio, Spotify Connect und einen CD-Spieler umfasst. Auch das Farbdisplay ist ordentlich. Preis: 320 Euro (Stand: August 2023).
- +Angenehmer Klang
- +Gutes Farbdisplay
- –Stimmen belegt
- –Fernbedienung mäßig
Im Test prüft COMPUTER BILD unter anderem die Bedienung der DAB-Radios.
Foto: COMPUTER BILD, Roberts Radio
Im Vordergrund des Radiotests steht der Klang. Er macht mehr als ein Drittel der Gesamtnote aus. Die Redakteure hören dabei ganz genau hin und achten darauf, wie das Zusammenspiel aus Höhen, Mitten und Tiefen klingt. Im Hörtest prüfen sie die Deutlichkeit bei Sprachbeiträgen und ob die Stimmwiedergabe möglicherweise verfälscht ist.
Ausstattung
Die Redaktion testet, welche Empfangsarten die Radios bieten, ob sie zusätzliche Funktionen besitzen, mit welchen Anschlüssen die Geräte ausgestattet sind. Ebenso wichtig ist die Bedienung. Dabei untersucht COMPUTER BILD unter anderem die Menüführung, die Erreichbarkeit der Tasten und die Lesbarkeit des Displays.
Folgende Kriterien entscheiden darüber, wie gut ein Radio ist:
- Klang: Der wichtigste Punkt ist der Klang. Ob Nachrichten oder Musik – das Gerät sollte nicht krächzen oder Stimmen verfälscht wiedergeben, dabei Stereowiedergabe beherrschen.
- Empfangswege: Ein Top-Gerät ist mit UKW, DAB+ sowie Internetradio ausgestattet. Letzteres ist kein Muss, sorgt aber für eine größere Auswahl an abspielbaren Sendern.
- Favoritenspeicher: Ein großer Favoritenspeicher ist vor allem für Musikfans wichtig, die oftmals zwischen vielen Programmen hin und her schalten. Für den täglichen Gebrauch sollte der Speicher mindestens drei Plätze für die Lieblingssender bieten.
- Anschlüsse: Grundlegend sollte ein Radio über eine Kopfhörerbuchse verfügen. Dennoch zeichnen Extras wie eine USB-Buchse zum Aufladen des Smartphones ein gutes Gerät aus.
- Abspielquelle: Auch abseits des Radioempfangs sollte ein gutes Gerät mindestens Bluetooth beherrschen oder einen Stereo-Eingang bieten. Damit koppeln Sie beispielsweise das Handy und spielen darauf gespeicherte Titel ab. Die Top-Geräte bieten zusätzlich Spotify Connect oder Apple AirPlay. Diese kabellosen Knotenpunkte erweitern den Umfang der möglichen Abspielquellen.
- Bedienung: Ein schneller Sender und ein übersichtliches Menü sind wichtig für ein gutes Radio. Das Display sollte Sendernamen deutlich lesbar anzeigen. Einige Geräte bieten ein Farbdisplay und zeigen sogar Senderlogos sowie kleine Nachrichtenboxen an. Gute Geräte liefern eine Fernbedienung mit, damit Musikfans etwa bequem von der Couch die Sender wechseln können.
- +Stereo-WIedergabe
- +Bluetooth
- –Mäßiger Klang
- –Keine weiteren Abspielquelle und Anschlüsse
Das induktive Lade-Pad versorgt Smartphones mit Saft.
Foto: TechniSat, COMPUTER BILD
- +Guter Klang
- +Spotify und Amazon Music
- –Bässe teilweise aufdringlich
- –Tasten am Gerät dicht beieinander
Ein 9 Zentimeter großer Tieftöner sorgt beim Teufel Radio 3sixty für ordentlich Wumms.
Foto: Teufel
- +Schickes Farb-Display
- +Sicher vor Spritzwasser (IPX4)
- –Höhen etwas spitz
- –Stimmen verhangen
An der Rückseite befindet sich unter anderem der Ladeschacht für Maschinenakkus.
Foto: TechniSat, COMPUTER BILD
DAB+ sendet zusätzliche Infos wie das Senderlogo mit. Radios mit Farbdisplay können es darstellen.
Foto: Albrecht, Deutschlandfunk Nova
Bei der digitalen Übertragung gibt es kein Rauschen und kein Knistern wie bei UKW. DAB liefert nebenbei Infos wie Schlagzeilen, Wetterbericht und Verkehrshinweise, die aktueller und genauer sind als die UKW-Verkehrsdaten via Traffic Message Channel (TMC). Die Klangqualität hängt stark von den Sendern respektive deren verwendeter Datenrate ab. Vorbildlich ist etwa das Klassikprogramm des Bayerischen Rundfunks (BR): Es nutzt die technischen Möglichkeiten von DAB+ sehr gut und überträgt 144 Kilobit pro Sekunde (kbps) – das entspricht nahezu CD-Qualität. Die rund 100 kbps vieler anderer Stationen klingen ordentlich und je nach Gerät und Programm besser als UKW. Einige Privatsender liefern weniger als 72 kbps und damit nur schwerlich genießbare Qualität. Es stört zwar kein Rauschen, der Klang fällt aber künstlich und stumpf aus. Das nervt vor allem in Kombination mit einer guten Stereoanlage.
- +Sehr großer Senderspeicher
- +Netz- und Batteriebetrieb
- –Klang mäßig
- –Kein Stereoeingang
Mit vier AA-Batterien lässt das Sharp DR-P420 auch unterwegs von sich hören.
Foto: Sharp, COMPUTER BILD
Der Markt an tollen Geräten ist groß, wie der DAB-Radio-Test von COMPUTER BILD zeigt. Stark vertreten ist vor allem TechniSat, auch Roberts und Teufel begeistern mit ihrer Technik. Die Preise fallen jedoch nicht niedrig aus – etwa beim TechniSat DigitRadio 602. Günstiger und ebenfalls stark ist Kenwood mit dem CR-ST100S. Wer digitales Radioprogramm empfangen will, wird aber mit allen vorgestellten DAB-Radios auf die eine oder andere Weise glücklich.
DAB-Radios: Die wichtigsten Fragen
Was brauche ich, um Digitalradio zu empfangen?
Hinter dem Begriff Digitalradio verbergen sich Modelle, die entweder DAB+, Internetradio oder beides empfangen. Für DAB+ ist lediglich ein entsprechendes Radio nötig. Für Internetradio benötigen Nutzerinnen und Nutzer neben dem Gerät einen Internetanschluss.
Was kostet DAB+?
Wie UKW ist DAB+ komplett kostenlos empfangbar.
Wo kann man DAB+ empfangen?
DAB+ lässt sich in fast ganz Deutschland sowie in großen Teilen Europas empfangen. Je nach Region laufen allerdings unterschiedliche Programme über den digitalen Äther.
Welche Radiosender kann ich mit DAB+ empfangen?
Deutschlandweit lassen sich aktuell bis zu 29 Programme empfangen. Dazu zählen neben öffentlichen Sendern wie dem Deutschlandfunk private wie RTL Radio. Je nach Region kommen weitere Stationen hinzu.
Was ist der Unterschied zwischen DAB und DAB+?
Die Empfangsart DAB+ ist der Nachfolger von DAB und seit 2011 im Einsatz. Der Unterschied liegt in der Datenrate der Codierung. Der Großteil der DAB-Programme nutzt eine Übertragungsrate von 160 kbit/s, um eine gute Audioqualität zu garantieren. Mit der Umstellung auf DAB+ hat sich die nötige Bitrate halbiert. Das hat den Vorteil, dass es mehr Programme in einem Senderensemble gibt. Kurz gesagt: DAB+ hat eine größere Sendervielfalt als DAB.
Quelle
www.computerbild.de